Kienzlerhansenhof, Schönwald im Schwarzwald Staatspreis in der Sparte Besondere Projekte der Baukultur
Aus der Jury-Bewertung:
„Denkmalschutz, Klimaschutz und hohe gestalterische Qualität müssen sich nicht ausschließen, sondern können in gegenseitiger Verknüpfung zu ganz besonderen, dem Ort angemessenen und herausragenden Ergebnissen führen.“
Historische Bausubstanz für die Zukunft gerüstet
Die denkmalgerechte Sanierung eines Schwarzwaldhofes aus dem 16. Jahrhundert ist beispielhaft für die Bewahrung der regionaltypischen Schwarzwälder Baukultur – von diesen Höfen sind nicht mehr viele erhalten oder sie stehen leer. Durch intensive Recherchen und eine umfassende Analyse der Bausubstanz, die den Planungen und Baumaßnahmen vorausging, konnte die denkmalgeschützte Originalsubstanz weitgehend erhalten werden. Trotzdem ist ein Gebäude mit einem bemerkenswerten Primärenergiewert entstanden, das zeitgemäßen Wohnkomfort bietet.
Es wurden fast ausschließlich regionale Materialien eingesetzt: Holz, Granit und Lehm. Holz- und Natursteinbauteile mit hoher thermischer Speicherfähigkeit, Holzfaserdämmungen sowie Lehmoberflächen, die Luftschadstoffe absorbieren und die Luftfeuchtigkeit regulieren sowie der komplette Verzicht auf Dampfsperren sorgen für ein gesundes Wohnklima.
Der Charakter der Innenräume ist von der historischen Substanz geprägt. Alle Holzrestaurierungsarbeiten wurden in traditioneller Handwerkskunst ausgeführt.
Das Gebäude wird nach dem Umbau als Wohnhaus und Büro genutzt. Ein Teil der Scheune kann als Veranstaltungsraum genutzt werden, der durch die obere Einfahrt separat erschlossen wird.