Gemeindezentrum Petrusgemeinde, Wiesloch Staatspreis in der Sparte Bauen für kirchliche Nutzungen
Aus der Jury-Bewertung:
„Architektur, die nicht nur gebrauchstüchtig, ökonomisch und energietechnisch auf der Höhe ist, sondern Herz und Sinnen wohltut.“
Skulpturaler Saal und introvertierter Hof als Herzstück eines Gemeindezentrums
Auf dem Gelände eines früheren Gemeindehauses im Stadtkern von Wiesloch wurde nach einem Wettbewerbsverfahren das eingeschossige gemeinsame Zentrum für zwei fusionierte Kirchengemeinden errichtet. Eine stringente Raumbedarfsermittlung unter Einbeziehung der beiden Gemeinden ging dem Wettbewerb voraus.
Im Zentrum des Baukörpers befinden sich der Gemeindesaal sowie ein gleich großer Innenhof mit einem alten Bestandsbaum. Hof und Saal werden von einer kreuzgangähnlichen Erschließung umschlossen, die das Foyer mit den Verwaltungs-, Gruppen- und Nebenräumen verbindet. Viele Räume lassen sich dank mobiler Trennwände (Gruppenräume) und Schiebetüren (Saal) zusammenschalten.
Durch die großflächig verglaste Fassade mit hellen Wasserstrichziegeln öffnet sich das Gebäude zum Straßenraum. Sie ermöglicht Blickbeziehungen zwischen Innen und Außen und verstärkt den Lichteinfall.
Zur Optimierung der Akustik ist der überhöhte Saal mit schräg eingebauten Scheiben und einer Eichenholzverkleidung ausgestattet. Ein kreuzweise verlegtes Holztragwerk überspannt den Saal stützenfrei. Die Decken der übrigen Räume in eingefärbtem Sichtbeton (Brettschalung) und geölte Eichenprofile an den Schiebefenstern tragen ebenso zur freundlichen Atmosphäre bei, wie die hellen Natursteinböden im Inneren und im Innenhof.
Die leicht geneigten Dachflächen sind als Warmdach konstruiert und begrünt.