© Manfred Grohe

Alte Weberei in Lustnau, Tübingen Nominierung in der Sparte Städtebau/Stadtentwicklung

Aus der Jury-Bewertung:
„Ein vielfältiges und gemischtes Quartier, das eine hohe Lebensqualität für seine Bewohnerschaft gewährleistet.“

Buntes Stadtquartier auf Gewerbebrache am Fluss

Auf einer 6 ha großen Industriebrache ist nach dem „Tübinger Quartiersentwicklungsmodell“ ein neues Wohnquartier entstanden. Dazu wurden die Bauflächen durch die Stadt erworben, entwickelt und später zu Festpreisen verkauft. Die Auswahl der Käufer (Baugemeinschaften oder Einzelinvestoren) erfolgte nach den Kriterien Vielfalt, Kleinteiligkeit und Nutzungsmischung. 

In einem städtebaulichen Realisierungswettbewerb wurde das Bebauungskonzept erarbeitet. Maßnahmen zur Altlastensanierung und zum Hochwasserschutz waren besondere planerische Herausforderungen. 

Zentrum der städtebaulichen Struktur ist der Egeriaplatz mit dem ehemaligen Firmenhauptgebäude. Um diesen Platz gruppieren sich Höfe mit unterschiedlichsten Gebäuden wie Stadtvilla, Reihenhaus oder fünfgeschossiges Stadthaus mit Läden und Büroflächen.

Am Ufer des Neckar entstand ein öffentlicher Weg. Die Gebäude sind durch verkehrsberuhigte Bereiche, Quartiersplätze oder Freibereiche verknüpft. Die Gestaltung der Blockinnenhöfe wurde unter Beteiligung aller Bewohnerinnen und Bewohner umgesetzt. Die Siedlung nutzt die Abwärme einer nahe gelegenen Kläranlage.