Energieeffiziente Bauweisen

Pioniervorhaben aus allen Land- und Stadtkreisen zeigen, dass Energiefragen im Land schon früh mit allen anderen gedacht wurden.

Problemstellung

Die privaten Haushalte in Deutschland benötigen immer mehr Energie. Auf sie entfiel im Jahr 2014 ein Anteil von gut 25% am gesamten Endenergieverbrauch. Die Raumwärme macht heute rund drei Viertel des Energieverbrauchs in Haushalten aus, da über die Jahre unter anderem die zu beheizende Wohnfläche zugenommen hat. Diese Werte dokumentieren ein erhebliches Energieeinsparpotenzial.

Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden sind die Optimierung der Gebäudehülle, um Wärme- und Lüftungsverluste zu minimieren, alternative Methoden zur Gebäudeerwärmung und -kühlung, die Nutzung von Abwärme und Wärmequellen, und die Nutzung alternativer Energiequellen. Städtebauliche Maßnahmen können in erster Linie eine energieoptimierte Gebäudestellung und eine hohe bauliche Dichte bei gleichzeitig guter Durchlüftung sein.

Darüber hinaus sollten der Lebenszyklus eines Gebäudes, der Energieverbrauch der Baustoffproduktion und des Bauprozesses sowie der Rückbau und die Wiederverwertbarkeit der Bauwerke in die Effizienzbetrachtung einbezogen werden. Da der Neubau gegenüber Sanierungs- und Renovierungsarbeiten nur eine untergeordnete Rolle einnimmt, hat die Anwendung energetischer Effizienzziele bei der Modernisierung, der Umnutzung und der baulichen Ergänzung eine besondere Bedeutung für das Planen und Bauen im Bestand.

 

Aufgaben und Lösungsansätze

Die Steigerung der Energieeffizienz spielt bei der dezentralen Erzeugung, intelligenten Verteilung und Speicherung von Energie aus regenerativen Energien eine zentrale Rolle. Der ökonomische Vorteil hoher Energieeffizienz ist im Gebäudebestand regelmäßig mit längeren Amortisationszeiten der eingesetzten Finanzmittel verbunden. Die staatliche Förderung durch die KFW (Kreditanstalt für Wiederaufbau: deutsche Förderbank) setzt deshalb besondere finanzielle Anreize für die energetische Gebäudesanierung.

Die „Niedrigenergiebauweise“ nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) hat dazu beigetragen, den Heizenergieverbrauch gegenüber der alten Wärmeschutzverordnung erheblich zu senken. Und das „Passivhaus“ setzt eine noch effizientere Nutzung lokaler Energiequellen und die Abstimmung sämtlicher Komponenten voraus, um den Wirkungsgrad zu optimieren. Diese hohen technischen Standards erfordern eine enge Abstimmung zwischen Planern und Handwerkern und eine Qualitätskontrolle.

 

Die wichtigsten Aufgabenfelder des energieeffizienten Planen und Bauens sind

  • die energetische Ertüchtigung von Bestandsgebäuden,
  • hohe Energieeffizienz und innovative Energiesysteme beim Neubau (bis hin zur Energieautarkie und Energieerzeugung über den Bedarf hinaus),
  • die Vereinbarkeit der Erhaltung denkmalgeschützter Gebäudeelemente und hohen Anforderungen an Energieeffizienz.