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Heidenheim: Soziale Stadt Voithsiedlung
Maßnahmen im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ machten aus der latent gefährdeten Voithsiedlung wieder eine stabilie, qualitätvolle und beliebte Wohngegend.
Ausgangslage und Probleme
Die innenstadtnahe Voithsiedlung wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als Arbeitersiedlung errichtet. Einem klaren städtebaulichen Konzept und individuellem Wohnen mit Gärten standen kleine Wohnflächen, bautechnische Defizite und eine hohe Bewohnerdichte gegenüber.
Es waren Tendenzen zu sozialräumlicher Entmischung zu beobachten wie etwa ein hoher Migrantenanteil (fast doppelt so hoch wie in der Gesamtstadt). Im Geschosswohnungsbau standen viele Wohnungen leer. Schulhof und Sportplatz der Friedrich-Voith-Schule waren reine Asphaltflächen, viele Straßen mangelhaft. Dazu kamen Defizite in der sozialen Infrastruktur und Probleme mit Jugendlichen.
Lösungsansatz und Maßnahmen
Das Gebiet sollte umfassend saniert und zukunftsfähig gemacht werden. Um bauliche und soziale Maßnahmen zu kombinieren, beantragte die Stadt 2005 erfolgreich die Aufnahme in das Programm „Die soziale Stadt“. 2007 und 2009 wurden Förderungen aus nicht-investiven Programmen bewilligt. Erfreulicherweise waren die Bewohner von Anfang an engagiert bei der Sache.
Das Gebiet wurde durch Gebäudemodernisierungen sowie Sanierung und Neugestaltung von Straßen aufgewertet. Der alte Quartiersplatz erhielt seine Bedeutung als Stadtteilmitte und Treffpunkt zurück. Mit dem Neubau eines Kinderhauses für Kinder von 0 bis 14 Jahren wurde die soziale Infrastruktur deutlich verbessert. Das Kinderhaus kooperiert mit der benachbarten Friedrich-Voith-Schule, in der gleichzeitig der Ganztages-Betrieb eingeführt wurde. Hierzu wurde auch eine Mensa angebaut. Der vollständig umgestaltete Schulhof bietet nun Bewegungsmöglichkeiten für alle Altersklassen, zusätzlich wurde ein vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) gesponsertes Kleinspielfeld errichtet.
Mehrere Arbeitsgruppen u.a. zu den Themen Integration, Kinder und Jugendliche wurden gebildet. Es finden regelmäßig Stadtteilfeste statt. Als Jugendtreff wurde ein Container errichtet, in dem kontinuierlich Jugendarbeit geleistet wird. Hierfür wurde Personal eingestellt. „Aus der Schule – Fit für die Ausbildung“ unterstützt Schüler bei Bewerbung, Praktikumssuche und Ausbildungsplatzwahl. Im „Stadtteiltheater – Generationentheater“ treffen sich wöchentlich eine Theater- und drei Tanzgruppen.
Wirkung und Ausblick
Der Stadtteil konnte insbesondere durch soziale Infrastruktur stabilisiert werden und hat eine neue Mitte erhalten. Davon profitiert auch die Stadt Heidenheim insgesamt. Die Qualität des Wohnumfeldes hat sich deutlich verbessert, ebenso die Beziehungen der Bewohner untereinander. Das Image des Quartiers hat durch die Kombination der vielen investiven und sozialen Maßnahmen gewonnen.
Weitere Straßenumgestaltungen und Gebäudemodernisierungen, das Kinderhaus als Familienzentrum mit entsprechendem Bildungsangebot, kontinuierliche Jugendarbeit, Mikroprojekte und der neu gegründete Bürgerverein verstetigen den Prozess.