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Friedrichshafen: Medienhaus K 42
An der Stelle eines Salzstadels wurde ein gläserner Bau errichtet, der private und öffentliche Nutzungen vereint und das Gesicht der Stadt zum See hin prägt.
Ausgangslage und Probleme
Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Bereich des heutigen K 42 Medienhauses Hafengelände und mit einem Salzstadel überbaut. Nach dem Krieg wurden die in Hafennähe verlaufende Ortsdurchfahrt und ein angrenzender Platz verkehrsberuhigt und zur Fußgängerzone umgebaut. Diese ist mit der Uferpromenade, an der das Zeppelinmuseum und eine Sparkasse liegen, verbunden.
Mit dem Auszug der Sparkasse im Jahr 2001 suchte die Stadt für das leerstehende Gebäude direkt am Ufer des Bodensees eine attraktive Nutzung, die auch eine Belebung und Aufwertung der Innenstadt mit sich bringen sollte. Das bestehende Gebäude bot keinen seiner attraktiven Lage entsprechenden optischen Anblick, die Uferpromenade lud in diesem Bereich nicht zum Promenieren ein.
Lösungsansatz und Maßnahmen
Nachdem die Stadt verschiedene Nutzungen – Hotel, Museum, Kunst- und Medienhaus, Einkaufszentrum – untersucht hatte, schlug im Jahr 2004 ein Investor als Bauherrenpartner das Konzept eines Medienhauses mit Veranstaltungsräumen, Gastronomie, Ladengeschäften und Büronutzungen vor.
Vom alten Gebäude wurde beim Umbau nur das Tragwerk weiterverwendet. Das hoch liegende Erdgeschoss wurde größtenteils auf Straßenniveau abgesenkt, um einen ebenerdigen Zugang zum Gebäude zu ermöglichen.
Die vier städtischen Nutzungseinheiten – die Mediathek mit Bücherei, der nach außen hervortretende, organisch geformte Veranstaltungssaal, das gemeinsam genutzte Foyer sowie ein Kultur-Café – sind zu Platz, Zeppelinmuseum und Hafen nach Osten hin orientiert. Im westlichen Gebäudeteil wurden eine große Buchhandlung, ein Bekleidungsgeschäft, kleinere Läden und Büros angesiedelt.
Die allseitig umlaufende Glasfassade macht das K 42 zusätzlich zu den öffentlichen Nutzungen auch zu einem „offenen Haus“: Beim Lesen, Sitzen und Einkaufen können die Besucher den Blick auf den See genießen, von der Fußgängerzone aus kann man in das Gebäude hineinblicken.
Wirkung und Ausblick
Der Neubau K 42 Medienhaus zieht zusammen mit der neuen Katamaranverbindung nach Konstanz und der Gastronomie im angrenzenden Platanengarten viele Menschen in die aufgewertete Uferpromenade. Über die Jahre kann das Medienhaus eine Besuchersteigerung von über 40% und über 200.000 Besucher pro Jahr aufweisen. Für die Bürgerschaft wurde in bewusster Zentrumslage eine neue Heimat der Bücherei unmittelbar am See geschaffen. Zusammen mit dem benachbarten Zeppelinmuseum wurde darüber hinaus auch die touristische Attraktivität gesteigert und die Uferpromenade belebt.
Die Stadtverwaltung strebt die Fortsetzung der Stadtentwicklung im gemischt genutzten und angrenzenden Bereich des Hinteren Hafens an. Auch hier wird langfristig eine innerstädtische Belebung und hochwertigere Nutzung des Hafenareals angestrebt und in Arbeitsgruppen vorbereitet.