Gemeinsam Grenzen überschreiten Die IBA Basel
Mit einer Finissage in der Fondation Beyeler in Riehen (CH) wurde am 4. Juni 2021 der Abschluss der IBA Basel begangen. Das IBA-Motto „Gemeinsam Grenzen überschreiten“ soll indes bestehen bleiben – als Basis auch künftiger gemeinschaftlicher Entwicklung der trinationalen Agglomeration Basel.
Die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg Nicole Razavi MdL ging in ihrem Statement auf den symbolträchtigen Veranstaltungsort der Finissage, die Fondation Beyeler ein. Gemeinsam mit dem Vitra-Campus als Standort der IBA Basel Expo bildet sie einen der Pole des IBA-Projekts „24 Stops“. Dieser grenzüberschreitende Kulturwanderweg zeige, „wie man einen durch eine Staatsgrenze unterbrochenen Landschaftsraum gestaltet, sodass er zum „Natur-Erlebnisraum“ wird. Und er steht stellvertretend für die großen Herausforderungen, aber auch die großen Potenziale und Möglichkeiten dieser Region“, so die Ministerin.
In zehn Jahren entwickelte die IBA Basel im Rahmen einer Vielzahl von Projekten Instrumente und Methoden, mit denen die grenzüberschreitende Stadt- und Raumplanung im Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz auch über den Abschluss der IBA langfristig gesichert werden soll. Als sogenannter „Ausnahmezustand auf Zeit“ prägte sie „eine neue, grenzüberschreitende Planungskultur in der Region Basel“, wie es im „Whitepaper“ zur IBA heißt, das anlässlich der Finissage vorgelegt wurde: Die IBA „definierte das trinationale Territorium als eine zusammenhängende Projektlandschaft und befähigte Prozesse in Politik und Verwaltung Baukultur neu zu denken.“ So sind auf politischer, institutioneller, raumplanerischer und kultureller Ebene neue, grenzüberschreitende Verbindungen entstanden, die den Metropolitanraum Basel näher zusammenbrachten. Eine Studie der RWTH Aachen stellt fest, dass durch die IBA Basel „starke Netzwerke zwischen den Akteur*innen der drei Länder“ entstanden sind und dass die gemeinsame Arbeit „nachhaltig die Raum- und Lebensqualität“ verbessert habe.
Die Steigerung der Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner der trinationalen Agglomeration Basel, wie auch der touristischen und wirtschaftlichen Attraktivität der gesamten Region, soll auch künftig im Fokus stehen. Dies war das einmütige Bekenntnis aller hochrangingen Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Staaten – Schweiz, Frankreich und Deutschland – die zur feierlichen IBA-Finissage in die Fondation Beyeler gekommen waren: „Das Erreichte ist auch eine Verpflichtung für die Zukunft, um gemeinsam und über die nationalen Grenzen hinweg die großen Aufgaben unserer Zeit – etwa im Klimaschutz und in der Transformation unserer Wirtschaft – sozial und generationengerecht zu lösen“, stellte Ministerin Razavi fest.
So soll die trinationale Region für die Bevölkerung auch künftig immer mehr erlebbare Realität werden und das neues erstarkte Selbstbewusstsein weiterentwickeln. Mit der „Agenda 2040 – Metropolitanregion Basel“ bekräftigte der sogenannte IBA Lenkungsausschuss laut dem Whitepaper, „sich auch in Zukunft gemeinsam für die nachhaltige, grenzübergreifende Entwicklung der Region, deren Sichtbarkeit und Lebensqualität zu engagieren.“ Die „IBA der Prozesse“ (Whitepaper) hat insofern chancenreiche Perspektiven geschaffen – für die Zukunft der Region und die Planungskultur, die Grenzen überschreitet, insgesamt.
Die IBA Basel 2020 war die erste Internationale Bauausstellung, die im eigentlichen Sinne „international“ angelegt war und die große Bedeutung Grenzen überschreitender Kooperation wirkungsvoll belegt. Auf einer bereits bestehenden Basis trinationaler Zusammenarbeit fußend, hat sie die bestehenden Planungsinstrumente und Kooperationsmodelle um ein effektives grenzüberschreitendes Entwicklungs- und Steuerungsmanagement ergänzt. Für Prof. Christa Reicher, Mitglied des IBA-Expertenrats des Bundes, ist die IBA Basel ein „Match-Maker, ein Sprungbrett für grenzüberschreitendes, europäisches Agieren“. Eine umfangreiche Fachpublikation zur IBA Basel 2020 stellt die IBA-Projekte ausführlich vor, erläutert die regionalen Ausgangsbedingungen und Herausforderungen und skizziert schließlich die Wirkungen in und die Zukunftsperspektiven für die trinationale Region Basel.